Die Feste Fehmarnbeltquerung mit der dazugehörigen Hinterlandanbindung beschäftigt die Kommunen in Ostholstein seit vielen Jahren.

Im Dialogforum seit 2011 und im Projektbeirat seit 2016 haben die Kommunen gemeinsam versucht eine verträgliche Trasse der Hinterlandanbindung in Ostholstein zu finden. Jede Kommune konnte ihre Bedenken und Forderungen äußern. Dabei hat die Gemeinde Ratekau immer versucht für sich und die Nachbargemeinden die Belastungen so gering wie möglich zu halten.

Viele Diskussionen führten dann zu einem gemeinsamen Forderungskatalog, der an den Bundestag herangetragen wurde. Dieser bewilligte im Juli 2020 232 Mill. Euro für Lärmschutz, Erschütterungsschutz und Trassenänderungen.

Hier enthalten ist auch der sogenannte „Ruppersdorfer Bogen“. Diese Trassenvariante ähnelt dem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens, ist jedoch noch weiter entfernt von Groß Timmendorf / Neuhof als die Raumordnungsvariante.

Mit dieser Variante kommen die Anwohner in Ruppersdorf aus dem Bereich der Gesundheitsgefährdung durch Lärm heraus und es sind weniger von Lärm betroffen als bei der Variante direkt durch die Ortschaft. Gleichzeitig müssen in Groß Timmendorf und Neuhof keine Anwohner mehr Lärm ertragen als bei der Variante direkt an der Autobahn. Die Ortschaft Groß Timmendorf / Neuhof liegt weit entfernt von der kritischen Marke der 49 Dezibel in der Nacht. Dieses ist aus den Lärmkarten ersichtlich.

Daher ist die Protestaktion der Bürger_innen aus Groß Timmendorf und des Bürgermeister aus Timmendorfer Strand gegen die Umfahrung von Ruppersdorf für die Vertreter der Gemeinde Ratekau unverständlich, zumal die Gemeinde Timmendorfer Strand auch im Dialogforum und im Projektbeirat vertreten ist. Der „Ruppersdorfer Bogen“ wurde mit den Stimmen von Timmendorfer Strand beschlossen. Die Gemeindevertretung erwartet ein faires Miteinander auf sachlicher Ebene und kein Verschiebung von Trassen in die Nachbargemeinde, wenn es gar keine Betroffenheiten gibt.

Corina Harnack 11.07.23